In den letzten Monaten schwirrte immer wieder ein Begriff durch die Klassikerwelt namens Restomod. Grund genug dieses Phänomen einmal tiefer zu beleuchten und die Frage zu diskutieren, ob es sich dabei wohl um eine Eintagsfliege oder einen Dauerbrenner halten wird.

Was versteht ELEVENCLASSICS unter Restomod …
Eine Restauration bedeutet nach unserer Definition ein älteres Fahrzeug weitestgehend in seinen Originalzustand zurück zu versetzen. Wenn eine Restauration gleichzeitig noch mit (nicht-originalen) Modifikationen am Fahrzeug verbunden wird, dann sprechen wir von „Restomod“, was sich schon im Sinne des Wortes aus Restauration und Modifikation zusammensetzt. Im Allgemeinen sollen die Fahrzeuge zwar noch optisch mehrheitlich dem Original entsprechen, dank moderner Technik aber günstiger zu unterhalten und auf der Straße schneller, komfortabler und sicherer zu fahren sein. Darauf aufbauend ist der Weg zum Tuning natürlich nicht allzu weit. Das Ganze ist bei einem Sportwagen wie dem Porsche 911 selbstverständlich unter einem besonderen Licht zu sehen, wenn man bedenkt, dass alleine die Karosserielinie über mehr als 50 Jahre bewusst erhalten geblieben ist und die Fahrzeuge performance-technisch immer eine besondere Stellung hatten.

Unterschiede zwischen Restauration, Modifikation und Tuning
Eine Restauration bedeutet, ein altes (gealtertes) Fahrzeug in allen Teilbereichen wie Karosserie, Innenausstattung, Elektrik, Motor und Getriebe weitestgehend in seinen Originalzustand zurück zu versetzen. Falls es aufgrund eines Defekts nicht funktioniert, handelt es sich um eine Reparatur. Wir wollen in diesem Artikel jetzt nicht über die philosophischen Aspekte eingehen, ob und wie weit ein Fahrzeug überhaupt zu restaurieren ist bzw. was eine Über-Restauration bedeutet und die Unwiderbringlichkeit von Patina und vieles mehr.
Bereits schon beim Ersatz defekter Bauteile verschwimmt die Grenze zwischen Restauration und Modifikation. Ein Fahrzeug aus dem Jahr 1965 wurde eben in dieser Zeit konstruiert und basiert auf den Kenntnissen der damaligen Ingenieure. Im Laufe der Jahre verfügten Ingenieure über ein wesentlich größeres Know-how in allen Bereichen, ebenso haben sich auch die Fertigungstoleranzen und Materialien wesentlich verbessert.

Damit nähern wir uns dem Begriff Tuning, was im englischen Wortsinne (´tune´) nichts anderes als ‚abstimmen‘ oder ‚justieren‘ bedeutet. In Misskredit geriet der Begriff erst durch das ‚Tuning‘ bei bestimmten Automarken und -modellen aus den wilden 70er und 80er Jahren, als alleine das Soundsystem in etlichen Fahrzeugen den restlichen Wert des Autos oftmals überstieg.

Bedauerlicherweise wird hier nicht stärker differenziert. Denn Tuning ist eigentlich eine höchst seriöse Angelegenheit – vorausgesetzt, es erfolgt mit kundiger Hand und entsprechendem Know-how. Beispielsweise unterzog die ursprünglich kleine Manufaktur AMG viele Mercedes-Modelle einem so erfolgreichen Tuning, dass der Daimler-Konzern die Firma vor etlichen Jahren kaufte und seither als offizielles Tochterunternehmen führt. Heute bis hin zum Engagement in DTM und Formel1.

Auch bei BMW ist das Tochterunternehmen mit dem berühmten Kürzel ‚M‘ ausschließlich damit beschäftigt, die Serienmodelle zu verbessern. Das Ziel dieser Maßnahmen liegt allerdings nicht darin, mit Gewalt möglichst viele PS aus dem Motor heraus zu kitzeln – ohne Rücksicht darauf, ob nun das Fahrwerk hoffnungslos überfordert ist oder der leistungsgesteigerte Motor seine Haltbarkeit einbüßt. Vielmehr liegt die Kunst des Tunings in perfekt aufeinander abgestimmten Verbesserungen aller wesentlichen Merkmale des Autos, vom Motor über das Getriebe bis zu Stoßdämpfern und Stabilisatoren.
Tuning kann die Leistung heben, kann den Verbrauch senken, kann die Straßenlage verbessern oder auch die Bremsleistung erhöhen, aber es kann auch einfach nur ein in 20 – 50 Jahren durch viele Hände gegangenes Fahrzeug wieder vernünftig fahren lassen. Es muss dabei auch bedacht werden, dass viele Automobile in diesem Alterungsprozess eine Phase hatten, in der die Wertschätzung eben eher dem zwischenzeitlichen (niedrigen) Wert entsprach und entsprechende zeitwertgerechte Modifikationen über sich ergehen lassen mussten.

Wo liegt die Grenze zwischen Originalitätstreue und Zugeständnissen an die Neuzeit?
Ursprünglich kommt der Restomod – Trend wie so oft aus den USA. Hier sind solche Autos besonders gefragt, denn im Land der unbegrenzten Möglichkeiten schert man sich öfter weniger um Originalität und „Matching Numbers“. Anders als in der hiesigen Oldtimerszene spielt das Diktat der „Nummerngleichheit“, bei dem Antriebsstrang und Karosserien samt ihrer Fahrzeugidentifikationsnummern (FIN oder VIN) untrennbar zusammengehören, dort nur eine eher untergeordnete Rolle. Für die US-Autofans kommt es auf Stil und Coolness an, auf das Auftreten, nicht so sehr auf die Regeln. Wenn moderne Technik das Auto aufregender macht, dann wird sie eben eingebaut. Dass die Nummern nicht mehr passen, ist ein anderes Thema.

In der Porsche Szene sind hier in den USA insbesondere zwei Trendsetter zu nennen. Einerseits Rob Dickinson der kurz nach der Jahrtausendwechsel seine Musikerkarriere beendete, von England nach Nordamerika auswanderte und sich dort seiner anderen Leidenschaft widmete: den Autos von Porsche. Genug Geld, um sich einen betagten 911 kaufen und komplett umbauen zu können, hatte Dickinson in seiner Musiker-Karriere ja verdient. Originalität interessierte ihn nicht so stark, vor allem breiter und stärker sollte es sein. Dickinsons Elfer erregte Aufsehen in Kalifornien und entsprechend entwickelte sich Kaufinteresse potentieller Kunden. Dickinson merkte, dass die Nachfrage stieg, und gründete 2009 dann die Firma „Singer Vehicle Design“. Der Rest ist Geschichte.

Der zweite Trendsetter ist Magnus Walker, man kann mit Fug und Recht behaupten, dass dieser inzwischen ein Rockstar in der Porsche-Szene geworden ist. Magnus Walker scheint im Gegensatz zu Dickinson nicht vorzuhaben, sein Hobby wesentlich weiter zu professionalisieren. Der Mann mit Rauschebart und ebenso markanten Haaren, ebenfalls ein nach Kalifornien ausgewanderter Brite, verdient sein Geld in der Modebranche sowie der Vermietung seines Lofts und hat Spaß daran, alte Porsches zu kaufen, zu sammeln und umzubauen. Originalität ist für ihn dabei nicht unbedingt an erster Stelle. Hauptsache, das Auto macht Spaß und ist schnell genug.
Walker, der sich als „Urban Outlaw“ inszeniert, ist inzwischen eine Kultfigur in der Porsche-Szene. Er tritt sogar hin und wieder weltweit als offizieller Porsche – Botschafter auf. Je bekannter Walker wird, desto höher steigt dabei auch der Marktwert seiner Autos. Sehr interessant zu beobachten, wie er nach und nach modifizierte Lenkräder und Felgen auf den Markt gebracht hat. Doch um das Geschäft geht es ihm dabei nicht – behauptet er jedenfalls. Leider ist es seit dem Tod seiner geliebten Frau vor zwei Jahren in der letzten Zeit etwas ruhiger um ihn geworden.

Auch hier in Deutschland gab und gibt es Unternehmen, die vor vielen Jahren begannen sich dem/ der technischen und optischen Tuning/ Modifikation von Porsche Fahrzeugen zu widmen. Teilweise sogar bis zum Versuch geprägt als selbständiger Autobauer eigenständige Technologien zu etablieren. Marketing-technisch blieben und bleiben diese Anbieter traditionell weit hinter dem lauten Auftritt der amerikanischen Spieler auf dem Markt zurück, während auf der anderen Seite – wie so oft – eher von einer technischen Überlegenheit auszugehen ist.

Restomod ist eine dauerhafte Stilrichtung
Wenn man all das in Betracht sieht, dann kommt man zum Schluss, dass es die Restomod Bewegung offensichtlich bereits viel, viel länger gibt, als das beschreibende Wort. Respektive haben sich die Modifikationen über viele Jahre eben ausschließlich „Tuning“ genannt, was man heute in Teilbereichen eher als Modifikation beschreiben würde. Elevenclassics unterstützt den Wunsch der Kunden nach hochwertigen technischen oder optischen Modifikationen, welche manchmal im Kleinen bei einem anderen Felgensatz oder Fahrwerk beginnen und manchmal bei einer Hubraumvergrößerung mit Leistungssteigerung enden.

Über Elevenclassics
Die Elevenclassics GmbH in Speyer bietet Handel, Service und Restauration fokussiert auf klassische Porsche 911 an. Das 2014 gegründete Unternehmen ist stolz darauf einige der interessantesten, luftgekühlten 911 Modelle anbieten zu können. Mit der Spezialisierung auf diesen einen Fahrzeugtyp bietet Elevenclassics nicht nur im Rhein-Neckar-Raum, sondern national und international ein einzigartiges Leistungsportfolio an. Die beiden Gründer Zoran Reckoski und Dieter Dürr haben ihr Know-How und jahrelangen Erfahrungen gebündelt und stellen diese nun den Elevenclassics Kunden zur Verfügung.


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